KONTROVERSE
Nur durch Kontroversen kann sich eine gemeinsame Linie herauskristallisieren. Was die Kontroverse selber betrifft, darf es eine Zensur bezüglich der Inhalte nicht geben. Die Tauglichkeit der Äußerungen wird sich an ihrem Zielführungscharakter und ihrer Relevanz erweisen. Die Parteilinie wird von demjenigen verlassen, der gegen die Prinzipien der Partei verstößt. Die Partei kann nur zu gemeinsamen Entscheidungen kommen, wenn die Parteimitglieder auf einem Parteitag durch eine Abstimmung bezeugen, dass die Kontroverse zu einer konstruktiven Entscheidungsgrundlage geführt hat. Ansonsten ist die Kontroverse noch nicht abgeschlossen und die Partei kann sich nur provisorisch positionieren und Personen an der Spitze der Partei müssen für die Partei entscheiden. Die Abstimmungsmehrheit wiegt mehr als Entscheidungen an der Spitze. Solange die Abstimmung noch keine absolute Mehrheit gebracht hat (bei mindestens drei Alternativen), können die Repräsentanten der Partei im Einklang mit den Prinzipien der Partei selbständig entscheiden. Die Debattenkultur der Partei ist also gefordert, um durch absolute Mehrheitsentscheidungen das Parteihandeln zu legitimieren. Bei Richtungsentscheidungen ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.