MONOGAMIE UND POLYGAMIE
Natürlich kann man Monogamie nicht vorschreiben. Genausowenig wie man Treue in jedem Falle vorschreiben kann. Der Glaube kann aber eine wichtige Orientierung geben. Prinzipielle Monogamie ohne den Glauben an einen allmächtigen Gott ist schwer vorstellbar. Auch den Glauben kann man natürlich nicht vorschreiben, aber er kann sich selber als zweckmäßig erweisen, indem er dem Menschen Kraft gibt. Diese Kraft kann prinzipiell zumindest annäherungsweise und konkret auch der Nächste in der Partnerschaft geben. Auch das Miterleben des Aufwachsens der Kinder kann den Alltag sehr bereichern. Die Zusammenhänge, die dieses am meisten fördern, sind monogamer Natur. Die Einheit der monogamen Partnerschaft weist die nötige Stabilität auf. Deshalb ist die prinzipielle Monogamie zu fördern.
Liebe außerhalb des gegenseitigen Eheversprechens darf aber nicht absolut ausgeschlossen werden. Wenn die Liebe in einer Partnerschaft erlischt, darf es keinen Zwang geben, gegen die eigenen Wünsche und Bedürfnsse zu handeln. Das darf nicht mit prinzipieller Polygamie verwechselt werden, die in Afrika weitverbreitet ist und womit eine Asymmetrie im Geschlechterverhältnis verbunden ist, die unserer Kultur fremd ist. Jeder Polygame ist ein potentieller Angreifer für die monogame Ordnung. Es gibt auch ein Kontinuum zwischen Polygamie und vielfältigen Perversionen. Man kann die monogame Ordnung nicht schützen, wenn Partner sich ihrer nicht als würdig erweisen, aber man sollte sie schützen, falls der Angriff gegen die Partnerschaft generell und gegen funktionsfähige Einheiten oder gegen die Jugend bewusst erfolgt. Alles, was dazu führen kann, dass man die Orientierung in der Wertelandschaft verliert, sollte als solches bekannt sein, um von den Familienverantwortlichen bekämpft zu werden. Falls sie es nicht alleine können, sind Verbote zu erlassen. Pornographie muss z.B. aus öffentlich zugänglichen Medien verbannt werden. Heranwachsende dürfen auch nicht an Suchtmittel herankommen. Außerdem sollten sie auch Möglichkeiten haben, aus Elternhäusern herauszukommen, wo der Suchtmittelkonsum gang und gäbe ist, wo vielleicht geschlagen wird oder es sogar zu Missbrauch kommt.
Es muss betont werden, dass Monogamie eine harte Ordnung ist, die eine moralische Zucht auch für die Erwachsenen erfordert. Hier steigt aber bei gegebener Gegenseitigkeit mit der Härte auch die Möglichkeit der Befriedigung der Bedürfnisse, inkl. der sexuellen Bedürfnisse. Europäische Menschen und besonders wir Deutschen streben diese Ordnung natürlich an und können uns absolut wehrhaft gegen Verführungen jeglicher Art erweisen. Der deutsche Staat fördert aber auch Tendenzen, die schon die Jugend auf den falschen Weg führen. Er ist dann keine sittliche Veranstaltung mehr. Wir brauchen jedoch den Staat als eine sittliche Veranstaltung. Die meisten Deutschen werden unschuldig geboren. Der Staat darf uns nicht zu Tätern verziehen, die den mitfühlenden Respekt vor den Anderen verloren haben.