ÖKONOMIE
Die Ökonomie folgt einem Grundgebot des menschlichen Lebens: Knappheiten zu beseitigen. Jedes Lebewesen muss sich ernähren, um sich zu erhalten. Es gibt für den Menschen Güter, die unbedingt notwendig sind. Es gibt auch Luxusartikel und es gibt den Luxus selber. Es soll auch den Luxus geben. Doch seine Existenz kann nicht in einer wirtschaftlichen Weise vorrangig angestrebt werden. Luxus ist Luxus.
Unsere Budgets kopieren die elementare Knappheit. Wenn wir die Waren nicht selber herstellen, die Nahrungsmittel nicht selber anbauen, müssen wir sie mit Geld bezahlen. Geld ist nichts Schlechtes - wenn man es hat. Es ist also die Pflicht des Staates in seiner Funktion der aggregierten Kontrolle, eine Vorsorge zu treffen, dass jeder zu Geld kommen kann, damit er die Waren bekommen kann, die er nicht selbst produzieren kann. Dafür braucht es u.a. Infrastrukturen, Bildung, Verteilungsgerechtigkeit und einen gerechten Rahmen der Güterproduktion.
Ein gerechter Rahmen der Güterproduktion und nicht-entfremdete Lebensverhältnisse geben dem Menschen Freiheiten für Engagements. Das Leben bekommt so einen erfüllteren Sinn. Menschen können ihre Tätigkeiten schätzen lernen und sie können sich um weitere Zusammenhänge kümmern, wenn sie sich nicht in Ausbeutungsverhältnissen befinden. Sie können selber daran teilhaben, die Verhältnisse besser zu gestalten und die Ausbeutung der Natur zu verhindern oder zu minimieren. Wenn sie sich selber als Teil der Natur wahrnehmen, entsteht eine innere Solidarität. Bei ungerechten Lebensverhältnissen können sie selber zur Ausbeutung gezwungen werden. Um die planetarische Ökologie zu schützen, müssen die Produktionsverhältnisse weltweit gerecht gestaltet sein. Das muss nicht bedeuten, dass alle ähnlich hohe Einkünfte haben, aber es muss zumindest eine Grundversorgung sichergestellt sein, sodass sie sich nicht an der Natur versündigen müssen, nicht etwas zerstören müssen, um zu überleben und dass sie sich nicht selber, die Substanz ihres Lebens aufzehren müssen.